Die 80er Jahre, geprägt von politischen Umbrüchen, waren der Startschuss für das politische Engagement von Gerda Lehmensiek. Gerda ist ein Urgestein der Wildeshauser Sozialdemokratie. Sie ist mehr als nur eine Frau mit politischen Überzeugungen.
Ihr Weg in der SPD führte sie durch verschiedene Ämter, darunter als Landesvorsitzende der ASF (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen) und ehemalige Abgeordnete der Bremischen Bürgerschaft in Bremen. Insbesondere setzte sie sich für Frauenrechte und die Abschaffung von § 218 ein.
1995 zog es Gerda dann nach Wildeshausen, und seitdem setzt sie sich für ihre politischen Überzeugungen vor Ort in Wildeshausen ein. Der Ortsverein Wildeshausen wurde für sie zu einer neuen Heimat. Gerda war drei Wahlperioden Teil des Wildeshauser Stadtrates und ehemalige Ortsvereinssitzende der SPD Wildeshausen.
Liebe Gerda, wann und warum bist du in die SPD eingetreten?
Das war in den 80er-Jahren. Undzwar war das nach der Kampagne „Bürger gegen Strauss“, die in Bremen als Wahlkampf der SPD unter meiner zarten Leitung gelaufen ist. Da hat mir Wedemeier ein weißes Blatt Papier in der Kneipe hingeschoben und hat gesagt „Du musst jetzt in die SPD eintreten“. Ich bin Willy Brandt Opfer. Es war die Hoffnung auf moderne Politik und nach einem Zeitenwandel. Dieses Verstaubte, dieses Graue, dieses Alte, immer wieder die gleiche Soße – das musste weg und Willy Brandt hat diese Hoffnung gegeben.
Was war dein schönster Moment in der SPD?
Mein schönster Moment in Wildeshausen war der Erfolg eines selbst verfassten Antrags, der die Verlegung des Wochenmarktes in die Westerstraße vorsah. Die Vorbereitung, die Befragung der Marktbeschicker und die erfolgreiche Umsetzung dieses Vorhabens brachten nicht nur persönliche Befriedigung, sondern auch positive Veränderungen im lokalen Umfeld.
Was ist für dich das Besondere am Ortsverein Wildeshausen?
Der Ortsverein Wildeshausen ist für mich ein Ort der Vielfalt. Hier findet jeder, unabhängig von Alter oder politischer Haltung, Gehör. Hier kann jede und jeder seine politische Forderungen einbringen und darauf hoffen, dass sie im Rat Gehör finden und Entscheidungen beeinflussen. Richtig toll ist, dass es wieder aktive Jusos gibt!
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Ganz oben für mich stehen die Gleichstellung der Geschlechter und der Umweltschutz. Die Dringlichkeit von Maßnahmen im Umweltschutz und die Notwendigkeit, Versäumnisse der Vergangenheit aufzuholen, sind mir besonders wichtig. Gerechtigkeit für alle, insbesondere für die Benachteiligten, ist aber ursprünglich das Herzstück meiner sozialdemokratischen Überzeugung.
Was macht für mich Sozialdemokratie aus?
Sozialdemokratie bedeutet für mich Gerechtigkeit gegenüber jedermann. Besonders am Herzen liegt mir die Gerechtigkeit gegenüber denjenigen, die in der Vergangenheit benachteiligt wurden. Diese Überzeugung spiegelt sich in meinem kontinuierlichen Engagement für Gleichstellung und Umweltschutz wider.