In der Stadt Wildeshausen werden täglich weit über 800 Kinder in den Kindergärten betreut, über die Hälfte dieser Kinder werden mit einem warmen Mittagessen versorgt. Seit wenigen Jahren entlasten von der Stadt finanzierte Küchenkräfte die Erzieher:innen, indem sie täglich ca. 4,5 Std. die Vorbereitung und die Ausgabe des Frühstücks und des Mittagessens durchführen und anschließend das Geschirr reinigen und wegräumen, sowie die Abfälle beseitigen. Weiterhin werden Getränke zubereitet und auch Wäsche wird gewaschen. Ulrich Becker und Woldemar Schilberg haben sich vor Ort ein Bild gemacht und mit mehreren Einrichtungen in der Stadt Wildeshausen gesprochen.
„Die Erzieher:innen können sich in der Zeit um ihren Beruf kümmern und mit den Kindern arbeiten“, sagt Ulrich Becker. Sollten die Küchenkräfte nicht weiter finanziert werden, so bleibt diese nicht dem Berufsbild entsprechende Arbeit wieder an den Erzieher:innen hängen. „So wird dieser Beruf in der Stadt Wildeshausen deutlich unattraktiver und es wird sehr schwierig, die benötigten Erzieher:innen einzustellen. Weiterhin besteht die Gefahr, dass bewährte Kräfte in andere Kommunen abwandern. Ein Mangel an Fachkräften besteht überall“, so Woldemar Schilberg. Wir wollen den Qualitätsstandard der pädagogischen Bildungsarbeit nicht absenken, weil Erzieher:innen in der Küche aushelfen müssen, anstatt sich ihren eigentlichen Aufgabe, der Arbeit am Kind, zu widmen. „Laut neuem NKiTaG müssen zwei pädagogische Fachkräfte regelmäßig in der Gruppe tätig sein“, weiß Becker. Dies ist nicht möglich, wenn zeitgleich Küchenarbeit erledigt werden muss, die nicht in der Arbeitsplatzbeschreibung steht. „Mögliche daraus resultierende konzeptionelle Veränderungen wie die Reduzierung der Betreuungszeiten, der Wegfall des warmen Mittagessens und die reine Aufbewahrung der Kinder an Stelle der bisher guten pädagogische Arbeit wären ein schwerer Schlag für alle betroffenen Familien“, befürchtet Schilberg.
Die SPD Fraktion im Rat der Stadt Wildeshausen wird sich dafür einsetzen, dass die Küchenkräfte an den Wildeshauser Kindergärten zumindest so lange finanziert werden, bis die laut dem aktuellen Koalitionsvertrag vorgesehene Drittkraft tatsächlich in den Kindergärten angekommen ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Ulrich Becker und Woldemar Schilberg
SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wildeshausen